Am 8. und 9. Mai wird international der Tag der Befreiung vom deutschen #Faschismus gefeiert. Wir waren gestern bei der Gedenkkundgebung der VVN-BdA am Mahnmal für da ehemalige faschistische Gerichtsgefängnis und anschließend nahmen die Deutsche Kommunistische Partei – DKP Hannover und wir gemeinsam mit weiteren AntifaschistInnen an der Demo „Schulter an Schulter gegen Faschismus“ teil.

Hier unser Redebeitrag auf der Endkundgebung vor dem neuen Rathaus:

„Wenn wir heute zum 8. Mai, dem Tag der Befreiung, auf die Straße gehen, dann nicht nur, weil wir den Sieg der Anti-Hitler-Koalition vor 73 Jahren feiern, den Sieg über den deutschen Faschismus, dessen Hauptlast die Sowjetunion trug. Wir sind heute auf der Straße, um zu zeigen, dass wir den Schwur von Buchenwald, „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ nicht nur in Ehren halten, sondern uns in der Pflicht sehen, in seinem Sinne auch heute noch gemeinsam aktiv zu werden. Denn faschistische, rassistische und kriegstreiberische Hetze gibt es auch in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2018.
Ein Beispiel von vielen: Es ist kein halbes Jahr her, da berichteten HAZ und weitere Zeitungen, an der Berufsbildenden Schule 3, die BBS für Berufe am Bau hier in Hannover, ein Lehrer habe Schülerinnen und Schüler drangsaliert, indem er sie zwang, vor ihm und der Klasse den Hitlergruß zu zeigen. Er soll diese rassistisch und sexistisch auf das Ekelhafteste beleidigt haben, wegen ihrer Herkunft, oder weil sie Kopftücher trugen, und drohte in einer Whatsapp-Gruppe mit Gewalt. Ein Beispiel, das umso trauriger erscheint, weil es sich so alltäglich anhört, in einem Land, in dem das Wegpferchen Asylsuchender, das Abschieben Geflüchteter, das rassistische Stigmatisieren farbiger Menschen und Musliminnen und Muslime und vieles mehr alltägliche und behördliche Praxis ist.
Wir kennen nichts anderes von dem Staat, in dem wir leben und von den bürgerlichen Parteien, die allesamt dem Rechtskurs der AfD nur allzugern folgen.
Wir kennen auch nichts anderes vom deutschen Kapitalismus, der die Unterdrückten und Ausgebeuteten spaltet und gegeneinander aufhetzt. Für Ressourcen, Absatzmärkte und Einflusssphären sind diesem System und seinem Staat von Aufrüstung der Bundeswehr, von Waffenexporten an autoritäre Bündnispartner wie Saudi Arabien und die Türkei, bis hin zu als Friedensmissionen getünchte Kriegseinsätze alles gerecht. Die auch von deutschen Eliten vorangetriebene Kriegseskalation in Syrien hat seit 2011 Hunderttausenden das Leben gekostet und Millionen zu Flüchtenden gemacht, während das Auge des deutschen Militarismus unlängst wieder nach Osten, in Richtung Russland, schielt. Alles im Interesse der Banken und Konzerne.
So traurig sich auch das anhört: von Traurigsein wird die Welt nicht besser. Erst wenn wir uns organisieren, uns gemeinsam gegen rassistische Schikane, gegen Polizeigewalt und gegen Kriegspropaganda organisieren und aktiv werden, können wir dem Schwur von Buchenwald gerecht werden. Wenn wir für unsere Interessen kämpfen, im Betreib, in der Schule, in der Berufsschule, als SchülerInnenvertretung, als Betriebsrat, oder in der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ), dann können wir den kriegstreibenden Kapitalismus, die Herrschaft der Banken und Konzerne und mit ihm die faschistische Gefahr in die Geschichte verbannen. Deshalb: Klassenkampf statt Spaltung! Kampf dem Kapital! Kampf dem Faschismus!“